Das Verwall ...
Autor: Michael Emge
Veröffentlicht auf http://www.michael-emge.de - Alpen/Verwall
Samstag, 11. August 2007:
Nachdem wir den mautpflichtigen Straßen mehr oder weniger erfolgreich ausweichen konnten parken wir
unten in Pettneu (1.122 m, Stanzer Tal) kostenlos am Schwimmbad. Das Wetter? Naja, mal abwarten. Unser
Weg führt uns zunächst ziemlich steil bergauf, die kurze Rast auf der Malfon-Alp tut darum Not. Doch dann
wird's kühl und dunkler, also nix wie weg!
Weitere 500 Höhenmeter liegen vor uns bis zur Edmund-Graf-Hütte auf 2.408 m. Inklusive der Radlerpause
benötigen wir 4 Stunden, genug für den ersten Tag. Die Übernachtung kostet für AV-ler im Lager 9 €, die
üppige Portion Fleischkäse mit Püree und Gemüse 8 €. Die Hütte ist trotz dunkler Wolken und einiger Tropfen
gut gefüllt, das Lager ebenso.
Sonntag, 12. August 2007:
Wir stehen früh auf, denn wir wollen schnell noch unseren ersten 3000er mitnehmen, den Hohen Riffler (3.168 m).
Ohne Gepäck geht`s über vereiste Schuttfelder und Felsen nach oben, wo uns ein sagenhaftes Panorama für alle Mühen
entschädigt.
Dann schnell wieder runter, ein letztes Radler, Rucksäcke auf und weiter in 5 Stunden zur Niederelbehütte (2.310 m).
Auch diese Hütte ist schon gut gefüllt und wir müssen ins Winterlager, welches wir uns glücklicherweise nur mit den
Ziegen im Nachbarraum teilen müssen. Für 7 € also ein eigenes kleines Häuschen, nicht schlecht im Vergleich zum muffigen Lager :-)
Montag, 13. August 2007:
Der neue Tag empfängt uns mit (Niesel-)Regen, wir verkürzen darum den Weg und gehen über das Seßladjoch in 5
Stunden hinüber zur Darmstädter Hütte (2.384 m). Mittlerweile haben sich die meisten Wolken verzogen und es
wird direkt warm.
In der Hütte kümmert sich Andi äußerst engagiert um das Wohl seiner Gäste und bringt es tatsächlich fertig,
jeden mit Namen anzusprechen, Respekt! Dadurch kurbelt er so ganz nebenbei auch den Getränkeumsatz an, kaum
war mein Weizenglas auch nur annähernd leer sorgte Andi schon für Nachschub.
Die Übernachtung im schönen neuen "Penthouse"-Lager kostet 7 €, ebenso das AV-Essen, leckere Nudeln mexikanisch.
Lediglich auf das Weizen (3,60 €) hätte ich mir einen Mengenrabatt gewünscht!
Dienstag, 14. August 2007:
Der anfängliche Regen verzieht sich rasch und nach 4 Stunden sitzen wir bereits im picke-packe-vollen
(liebe Grüße an Wilfried H.) Biergarten der Konstanzer Hütte. Diese liegt auf nur 1.765 m und ist beliebtes
Tagesziel für Wanderer und Mountainbiker. Doch nachdem diese sich wieder verzogen haben kommen die Wandergruppen,
die sich wie wir auf der Verwall-Runde befinden, also wird die Hütte mal wieder voll.
Im schönen Lager (6,20 € für eigenes Etagenbett!) ist dies aber erträglich, dennoch will keine rechte Hüttenstimmung
aufkommen, alles ist so neu und modern, eben wie unten im Tal. Hüttenwirt Markus und Team sorgen wenigstens für
einen kulinarischen Hochgenuss, es gibt an diesem Abend ein nepalesisches Currygericht - lecker! Markus informiert
uns auch über die neuesten Wetterentwicklungen, es soll wohl doch noch ein, zwei Tage schön bleiben ...
Mittwoch, 15. August 2007:
... also reservieren wir (unnötigerweise) schnell noch unsere Lager (9 €) auf der Kaltenberghütte (2.089 m),
die wir nach gemütlichen 6 Stunden erreichen. Diese Etappe hat uns eigentlich am besten gefallen, vor allem
wegen des Kaltenbergsees mit seinem türkisfarbenen Gletscherwasser. Von der Krachel-Spitze genießen wir außerdem
noch einmal einen herrlichen Rundblick bis nach Deutschland, Italien und in die Schweiz.
Die Hütte wird sehr familiär geführt und wir lassen uns schnell zur Halbpension überreden. Für 23 € kommen wir in
den Genuss einer Lauchcremesuppe, eines Pariser Schnitzels mit Pommes, eines Banana-Split und nicht zuletzt des
umfangreichen Frühstückbuffets. Die Investition hat sich also gelohnt!
Donnerstag, 16. August 2007:
Unseren eigentlichen Plan, nämlich in zwei weiteren Tagen noch die Lechtaler Alpen zu besuchen, lassen wir
aufgrund des dichten Nebels oder vielmehr der Riesenwolke in der wir uns bewegen schnell fallen und steigen
in 2 Stunden hinunter nach St. Christoph am Arlberg, wo wir gerade noch so den Bus nach St. Anton erwischen.
Naja, schön war`s trotzdem, und genug auch.